Abstract: Erkenntnisse zur Risikokompetenz von Ärzten und Patienten und deren Auswirkungen werden dargestellt. Den Ausgangspunkt bildet die Feststellung, dass informierte und selbstbestimmte Entscheidungen von Patienten risikokompetente Ärzte und eine risikokompetente Öffentlichkeit voraussetzen. Risikokompetenz wird hierbei auf den Umgang mit Gesundheitsstatistiken und die transparente Kommunikation solcher Zahlen bezogen. Zunächst wird darüber informiert, welches Ausmaß und welche Facetten statistischen Unwissens existieren. Dabei werden drei Aspekte näher betrachtet: das ärztliche Veständnis der relativen Risikoreduktion, das Verständnis von Fünf-Jahres-Überlebensraten und das Verständnis medizinischer Testergebnisse. Ursachen für statistisches Unwissen werden nicht nur in mangelnden kognitiven Fähigkeiten, sondern auch in schwer verständlichen oder fehlerhaften Informationen in medizinischen Fachzeitschriften und Arztbroschüren oder im Problem des Auffindens transparenter Informationen verortet. Die weiteren Ausführungen betreffen die Frage, wie die dargelegten Mängel behoben werden können. In diesem Kontext werden dem Statistikunterricht und der Schulung von Journalisten in transparenter Informationskommunikation besondere Bedeutung beigemessen.
Keywords: Therapeutic Processes - Interpersonal Communication - Risk Perception - Professional Competence - Risk Management - Risk Taking - Physicians - Medical Patients
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